Über mich

Mein Bild
Das wäre geschafft: Jetzt bin ich offiziell MAMA und irgendwo zwischen Wickelkommode und Schreibtisch zu finden. Wie es jetzt weiter geht, was dabei alles auf mich zukommt, wie es sich anfühlen wird, wie ich mit der neuen Rolle umgehenwerde,... ich werde es erleben und ihr werdet es hier lesen können. Erreichen kann man mich unter: mama-to-go@web.de

Montag, 24. Dezember 2012

Das Jahr 2012


Das erste Jahr, das für uns zu dritt begann war im Rückblick ein ziemlich schwieriges. Vor allem die ersten Monate. Fynn war immer noch sehr klein und hat immer noch sehr viel geweint und geschrien. Ende Januar waren dann die magischen ersten drei Monate vorbei und unsere Illusion, dass das Schreien und Weinen nach dieser Zeit auf hört, hat sich allmählich in Luft aufgelöst. Stattdessen kamen noch jede Menge andere Komplikationen wie Entzündungen, viele Arzt- und auch diverse kurze Krankenhausbesuche hinzu.

Mir ging es ehrlich gesagt, ziemlich schlecht in der ersten Jahreshälfte. Meine Kräfte waren am Ende, meine Nerven auch und mein einziges Lebensziel war es, den nächsten Tag zu überleben und dabei so gut wie möglich für Fynn und mich zu sorgen.

 
Im März wurde er getauft. Dies war trotz allem wirklich ein sehr schöner Tag, der auch wieder Hoffnung zum Weitermachen mit sich brachte.

Zusammen mit seine Paten (v.r. René, Beate, Tasi und Dennis), sowie natürlich Oma, Opa und Co sind wir nach dem Gottesdienst nach Wetzlar zum Brunchen gefahren. Fynn wollte zwar auch hier nicht schlafen (im Kinderwagen), aber dafür war er in der Kirche ruhig. J

Im April kam ein kurzer Hoffnungsschimmer: Uns wurde eine Mutter-Kind-Kur genehmigt. Viel Aufwand, mit so einem kleinen Baby für 3 Wochen die Koffer zu packen. Leider hat es sich auch gar nicht gelohnt, denn schon nach 5 Tagen wurden wir wieder nach Hause geschickt, da Fynn krank wurde und kein Kinderarzt im Haus war, usw. … (was für ein Zustand! – aber das ist eine ganz andere Geschichte)

 Da wir ja eine sehr konservative Familie sind ;-) kommt nach dem Heiraten und dem ersten Kind natürlich das eigene Häuschen. Obwohl wir ursprünglich weniger ernsthaft auf der Suche waren und auch eigentlich ein Haus kaufen wollten, haben wir uns dann noch relativ schnell dafür entschieden selbst zu bauen. Typisch wir: Manchmal muss man einfach aus dem Bauch heraus entscheiden. Das Grundstück sollte dann eigentlich auch eher Richtung Frankfurt oder zumindest an der Bahnstrecke nach Frankfurt liegen, aber das kleine Kaff A. hat uns dann doch auf den ersten Blick überzeugt. Die Planung konnte beginnen. Wie viele Samstage wir dieses Jahr in Bau- und Fachmärkten verbracht haben, wie viele Stunden wir über den Plänen und Kalkulationen gesessen haben, kann ich nicht zählen. Aber alle die, die selbst schon gebaut haben, werden es sich vorstellen können. Trotz allem bleibt die Vorfreude. Im Februar werden die Bodenarbeiten beginnen, im März wird das Haus gestellt und dann kann die Arbeit losgehen. (Den Innenausbau und die Außenanlage machen wir selbst.) Kathas optimistische Aussichten sind, dass wir im Juni einziehen, ich denke da eher an Herbst…

Bei mir wurde Ende April eine Schilddrüsenstörung festgestellt, die wohl auch mit der Grund war, warum es mir so schlecht ging und ich auch so enorm abgenommen habe (trotz täglichen Kalorienbomben). Als Konsequenz habe ich dann leider schon (nach sechs Monaten) früher als geplant angefangen abzustillen. Fynn ist natürlich auch weiter gewachsen und gediehen. Die ersten Zähne (mit vielen Tränen, Fieber und Schnupfen), das erste Mal als er sich selbst gedreht hat, den ersten Brei, den er gegessen hat,….
… und ja, er wurde tatsächlich ruhiger. Ungefähr mit einem halben Jahr, als er sich freier bewegen konnte, durch die Gegend robbte und seine Ziele selbst erreichen konnte.

Im Juni sind wir dann in unseren ersten Familienurlaub geflogen. Zwei Wochen Rhodos! Es war so schön. Fynn hat den Flug wesentlich besser überstanden als wir – er war ausgeschlafen, wir hatten die Nacht durchgemacht. Der Urlaub war für uns alle so bitter nötig und auch einfach wunderbar! Im Speisesaal hat der Zwerg zwar regelmäßig Terror gemacht, sodass wir oft getrennt Essen gegangen sind, aber dafür ist er eine absolute Pool-Ratte und hatte beim Plantschen mindestens genauso viel Spaß wie wir.

 Nach dem Urlaub wurde es dann auch schon Ernst, was den Umzug aus unserer Wohnung betrifft und somit auch eine neue Wohnungssuche. Es kam dann aber doch zu der Entscheidung, dass „Übergangsjahr“ bei meinen Eltern zu wohnen. Auch wenn dies mit ziemlich weiten Wegen zur Arbeit und zur Uni verbunden ist. Aber es ist ja nur vorübergehend... Der Umzug war dann auch mal wieder so typisch für uns: spontan eine Woche früher (weil ich es in dem Kisten-Chaos nicht mehr ausgehalten habe). Aber dank unserer wunderbaren Freunde, war es trotzdem machbar! DANKE


Der Sommer verlief danach erst mal etwas ruhiger und eher gewöhnlich mit viel Sonne und jeder Menge zum Entdecken.
Zumindest so lange man in einem Leben mit Kleinkind wie Fynn von „ruhig“ sprechen kann. Die vielen „Schübe“, Trotzphasen und sonstige schlechte-Laune-Tage versuchen wir einfach in der Erinnerung durch die Sonnenstunden zu überdecken.

Hier ging dann natürlich die Suche nach einer Betreuung für Fynn los. Besonders viele Alternativen gibt es hier ja leider nicht, aber wir haben trotzdem eine sehr gute Tagesmutter gefunden, mit der wir sehr zufrieden sind und bei der Fynn sich freut, wenn er zum Spielen hin darf. Einen Freund hat er auch schon gefunden: Julian. Mit ihm gemeinsam treffen wir uns inzwischen auch Nachmittags privat zum Spielen, Schwimmen und Quatsch-Machen.

Über Kathas Geburtstag (September) sind wir noch mal für 5 Tage weggefahren. Der Center Park an der Nordseeküste war genau die richtige Adresse um noch mal die Zeit zu dritt zu genießen und zu entspannen, bevor Katha ihre neue Stelle angefangen hat und für mich das Studium wieder (teilweise) losging.
Ganz kurz danach ging es dann auch schon tatsächlich los mit Kathas neuer Aufgabe. Das es hart wird, war uns allen klar, aber irgendwie war ich wohl doch etwas naiv und von den Ausmaßen überrascht. Sehr lange Arbeitstage, sehr viel Stress und von Abschalten leider auch kaum eine Spur. Aber wir kennen sie ja alle: da wird sich durchgebissen und ich versuche sie so gut ich kann dabei zu unterstützen. Was ein Glück, das wir eine Familie sind! ;) Bis zum Semesterbeginn war noch zwei Wochen länger Zeit, aber auch da wurde ich relativ bald desillusioniert. Mir war vorher klar, dass ich nicht im vollem Umfang weiter studieren werde, Fynn ist ja auch nur 3 Tage pro Woche Vormittags bei der Tagesmutter. Aber nach den ersten Wochen hat sich herausgestellt, dass es doch noch wesentlich weniger wird, als ich gedacht hatte. Nicht, weil es nicht möglich ist, Kind und Studium zu kombinieren. Einfach, weil mir der Preis dafür zu hoch ist. Jeden Abend bis um 24 Uhr am Schreibtisch sitzen ist möglich, aber die Energie fehlt mir dann irgendwann für Fynn (vor allem in Form von Geduld). Im Moment finde ich es einfach wichtiger und auch schöner meine Energie in die Zeit mit ihm zu stecken. Ihm die Welt zeigen und sie auch ein Stückchen wieder neu zu entdecken – mit seinen Augen. Deswegen habe ich das Pensum dieses Semester ein kleines bisschen reduziert und nächstes Semester werde ich einfach noch mal zu Hause bleiben. (Abgesehen von ein paar Tutoren-Jobs, damit etwas Geld in die Kasse kommt.)
 
Kurz vor Fynns erstem Geburtstag haben Katha und ich spontan entschieden, dass ich mit Fynn zusammen Oma und Opa für fünf Tage nach Berlin zu begleiten. Sonntagabend um 22 Uhr entschieden – Nachts heimlich und leise Koffer gepackt (trotz schlafendem Kind) und am Montagmorgen um 5 Uhr ging es los. War zwar doch etwas anstrengend (nicht zuletzt wegen Fynns „Phasen“), aber alles in allem ein sehr schöner Ausflug. Ich liebe Berlin! Und jetzt mit Kind und durch die vielen Familien-Cafés noch viel mehr. J Katha konnte in der Zeit zu Hause die ruhigen Nächte genießen und hatte zumindest nur einen Kindergarten (die Arbeit) zu betreuen.
Unser nie-schlafen-wollendes Kind hat übrigens die Reichstags-Besichtigung komplett verpennt. Pünktlich, als wir mit dem Fahrstuhl wieder runter sind, ist er aufgewacht.

Dann folgte der erste Geburtstag. Mit ganz vielen lieben Gästen haben wir den etwas größer gefeiert. Ist schließlich ein ganz besonderer. Außerdem hatten somit die vielen Kinder jede Menge Platz zum Toben und Bobby Car-Rennen-Fahren.

Jetzt neigt sich das Jahr so langsam dem Ende zu. Es war ein sehr schweres und anstrengendes Jahr. Nicht zuletzt auch wegen einiger privater Probleme, von denen ich jetzt nichts geschrieben habe. Aber ich gehe dennoch voller Zuversicht ins neue Jahr: wir haben uns, wir sind gesund, wir haben Träume, die wir uns versuchen zu realisieren,… alles andere schaffen wir auch! Wobei 2013 mit Sicherheit ein sehr arbeitsreiches Jahr werden wird, was ein Hausbau ebenso mit sich bringt. Aber die Vorfreude auf unser eigenes Häuschen ist auf jeden Fall riesen groß und wird uns sicher jede Menge Kraft und Ausdauer geben.

Fynn hat inzwischen seine ersten Schritte alleine gemacht und rennt uns wahrscheinlich bald davon. Ich bin schon sehr gespannt, was wir im nächsten Jahr mit Ihm alles erleben werden und voller Hoffnung, dass er irgendwann in der Zukunft durchschlafen wird.

Ich freue mich auf das nächste Jahr und auf jeden neuen Tag mit einer so wunderbaren Familie und ebenso tollen Freunden! Vielen Dank, dass es euch gibt!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen